Rückbildung und Beckenbodentraining

Als Rückbildungsgymnastik bezeichnet man körperliche, physiologisch angeleitete Übungen zur Rückbildung von Gebärmutter, Beckenbodenmuskulatur, Vaginaltrakt und Bauchmuskulatur nach der Entbindung / Kaiserschnitt.  

Ziele dabei sind:

  • Prophylaxe in Bezug auf Inkontinenz und Organsenkungen (Prolaps uteri)
  • Kräftigung des Beckenbodens
  • Stärkung der Rücken- und Bauchmuskulatur
  • Auf psychologischer Seite soll das körperliche Wohlbefinden der Person gesteigert werden, was einer Depression in den postnatalen Wochen und Monaten entgegenwirken kann.


Das Beckenbodentraining, nach seinem Erfinder Arnold H. Kegel (1894–1981) auch Kegelübung genannt, dient dazu, die Muskulatur des Beckenbodens zu trainieren. Dies ist wie bei jeder anderen Muskelgruppe möglich. Allerdings ist ein gezieltes Training der Beckenbodenmuskulatur ohne fachkundige Anleitung für viele Menschen schwierig, weil es sich dabei um „unsichtbare“, im Körperinneren verborgene Muskeln handelt. Ein richtig und regelmäßig durchgeführtes Beckenbodentraining ermöglicht die Stärkung und Straffung der Beckenbodenmuskulatur und dient somit etwa der Vorbeugung und Behandlung einer Harninkontinenz infolge Beckenbodenschwäche und Überlastung der Schließmuskeln - sowohl bei Frauen als auch Männern.


Mit Beckenbodentraining, vor allem in Kombination mit einer medikamentösen Therapie, konnte in einer Studie eine deutliche Verbesserung der weiblichen Belastungsinkontinenz nachgewiesen werden.
Beckenbodentraining hat eine positive Wirkung auf die Orgasmusfähigkeit des weiblichen Körpers. Sowohl Frauen als auch Männer können dadurch auch mehrfache Orgasmen erleben.
Daneben hat Kegel bereits 1952 die Behandlung von vorzeitiger Ejakulation beim Mann mit Hilfe des Beckenbodentrainings systematisch untersucht und die Erfolge dokumentiert.


Die Rückbildung und das Beckenbodentraining kann sowohl als Kassenleistung aber auch auf Selbstzahlerleistung erfolgen